Bericht
Zweiter Akt- Nikolausberger SC gegen die HG Rosdorf-Grone III.
Das letzte Saisonspiel. Es war klar, wollte der NSC aus eigener Kraft heraus Meister werden, musste man zwingend das Spiel gegen die HG Rosdorf-Grone III gewinnen. Ein echtes Endspiel. In den Köpfen der NSC-Spieler geisterte noch immer das Hinspiel. Dieses hatte man letztlich glücklich mit einem Tor Unterschied gewinnen können. Klar war, dass Rosdorf-Grone III keinesfalls unterschätzt werden durfte und eventuelle Meisterfeiern für mindestens 60 Minuten aus den Köpfen der Spieler gedrängt werden mussten. Daher wollte vor dem Spiel niemand etwas von einem möglichen Titelgewinn wissen, von keiner Feier, der Fokus lag voll und ganz auf den letzten 60 Minuten der Saison. Trainer Kleinhans schwor die Truppe, die in dieser Konstellation zum letzten Mal zusammen spielen sollte, auf den letzten kräftezehrenden Kampf ein. Auch die HGRG III nahm das Spiel kämpferisch und seriös an, wusste man doch um die Chance, die im Hinspiel liegen gelassen wurde.
Pünktlich um 17 Uhr wurde das Spiel in der ausverkauften MPG-Arena vom Schiedsrichtergespann Brandl, Drebing angepfiffen.
Die Gäste legten gleich entschlossen los und bekamen nach 38 Sekunden den ersten Siebenmeterwurf zugesprochen.
Diesen konnte der überragende Torhüter des NSC Matthäus Fink direkt parieren und verhinderte somit den ersten Rückstand. Im Gegenzug verwandelte der mit einem extrem variablen Wurfbild ausgestatten Rechtsaußen des NSC Joschka Hinck, nach hervorragendem Pass durch Matthäus Fink, zum 1:0 für die Hausherren. HGRG III setzte erneut an und es gelang der Ausgleich zum 1:1. Trainer Kleinhans ahnte bereits, dass der gefürchtete Schlendrian im Abwehrverband eingekehrt war. Die Beine der sonst so fitten NSCler wirkten müde, die Konzentration und Aggression im gesamten Defensivblock war zu Beginn kaum vorhanden. Dies hatte zur Folge, dass es nach zehn Minuten 6:6 stand. Ein Start, den man unbedingt vermeiden wollte. Denn jede Mannschaft, unabhängig vom Tabellenplatz, ist bei Wittern einer Chance sehr gefährlich. Zusätzlich sah der Abwehrspezialist David Koch, nach nicht einmal neun Minuten eine zweifelhafte rote Karte. Ihn ersetzte der Equalizer Simon Lange, der stets für ein sicheres und souveränes Spiel sorgt. Es folgten deutliche Ansagen des Trainers Kleinhans von der Seitenlinie, die von den Spielern nicht überhört werden konnten. Der NSC schaltete nun einen Gang höher. Der extra aus Wien angereiste Kreisspieler des NSC Robert Förster, konnte in der 15. Minute auf 8:6 für den NSC erhöhen. Auch das Allroundtalent Mario Hambrecht gelang nach kraftvollem Antritt auf der Außenbahn ein Tor, sodass erstmals ein Vier-Tore-Vorsprung nach 16 Minuten eingefahren werden konnte. Im weiteren Verlauf forcierte der NSC wieder vermehrt das gefürchtete Tempospiel. In der 22. Minute konnte das Hirn des NSC auf dem Platz, Joris Van Dort, den 12. Treffer des NSC erzielen. Dieser stellte erneut seinen Spielwitz unter Beweis und verlieh dem Spiel mit einem Hinterrückpass, der zum Torerfolg führte, eine elegante Note. Zudem sicherte sich Joris Van Dort mit seinen Ligatreffern 91- 94, den dritten Platz in der Torschützenliste der Regionsoberliga HR-Süd-Niedersachen. Vor dem Hintergrund, dass er die Mitteposition bekleidet, eine unfassbare Leistung. Zudem ist er mit einer Trefferquote von über 86 % der beste Siebenmeterschütze der Liga.
Leider gelang es dem NSC nicht, die HGRG III in der ersten Halbzeit gänzlich abzuschütteln. Mit dem 16:11 in der 27. Minute konnte Max Wiechert zumindest einen 5 Tore-Vorsprung herstellen, dieser kämpfte sich in seiner unnachahmlichen Art kraftvoll und bissig durch. Den Schlusspunkt der ersten Hälfte setzte der NSC- Rückraumshooter Jannis Rau, der bei seinen Würfen in der Luft zu stehen scheint und den Ball präzise wie ein Uhrwerk im HGRG III Tor unterbrachte.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten fing sich der NSC im Laufe der Partie. Auch schwanden die Kräfte der Spieler der HGRG III. Diese waren nicht mit breitem Kader angereist und mussten gegen Ende der ersten Halbzeit dem hohen Tempo der Partie Tribut zollen. Daher wollte man in der zweiten Halbzeit das Tempo erneut steigern und den Sieg in trockene Tücher bringen.
Ein solches gelang jetzt besser. Getrieben von dem Nichtausprechlichen, dem Titelgewinn, spielte der NSC jetzt, als würde es keinen Morgen geben. Zunächst netzte Joschka Hinck, der ein bärenstarkes Spiel machte, zweimal hintereinander ein. Auch der pfeilschnelle Linksaußen Joshua Jäger, konnte einen Ball erlaufen, den alle für nicht mehr erreichbar hielten. Von Eckaußen sprang Jäger in Außenmanier ab und netzte trocken im langen Eck des Tores ein. Zusätzlich sorgte Carl Gaßner für eine gute Balance zwischen kompaktem Mittelblock und schnellem Umschaltspiel. Die HGRG III wehrte sich gegen eine möglicherweise deutliche Niederlage in allen Ehren, jedoch konnte man den Spielern aufgrund der wenigen Auswechselmöglichkeiten nur kurze Pausen einräumen. Patrick Menzel erhöhte schließlich auf 27:17, dem Torerfolg ging ein menzeltypischer Nahtstellendurchbruch voraus. Der technisch versierte Kreisläufer Robert Förster baute den Vorsprung auf 30:19 aus. In der Halle machte sich die Gewissheit breit, dass es für den Titel reichen wird. Zwar ließ man verhältnismäßig immer noch einiges in der Abwehr zu, doch warf man in dieser Phase quasi in jedem Positionsangriff und jedem Tempogegenstoß ein Tor. In den letzten zehn Minuten kam Jannis Rau erneut zu drei Torerfolgen, dieser musste zwangspausieren, da der Mittelblockkämpfer nach aufopferischer Abwehrleistung zweimal 2 Minuten sah. Zudem warf er das letzte NSC-Tor dieser Saison in der 59. Minute.
In der letzten Minute des Spieles erhob sich die Mannschaft, sowie die gesamte MPG-Arena. Man applaudierte das Team in den Titelgewinn. Mit dem Abpfiff der Partie rannte die gesamte NSC-Bank auf das Feld. Man lag sich in den Armen und feierte den Titelgewinn. Auch die Spieler der HGRG III gratulierten zum Gewinn der Meisterschaft und würdigten die NSCler mit weiterem Applaus auf deren Ehrenrunde durch die Mengen der MPG- Halle.
Es folgte eine Siegerehrung und die Übergabe des Meisterschaftswimpels durch den Staffelleiter Reinhard Herz.
Tore: Joschka Hinck 9, Jannis Rau 5, Robert Förster 4, David Lommel 4, Patrick Menzel 4, Joshua Jäger 3, Joris Van Dort 3 (2), Mario Hambrecht 2, David Koch 2, Max Wiechert 2.