Bericht
Nikolausberger Gespenst aus dem Nebel schlägt in Worbis erneut zu 31:26 (16:13)
Am Samstagabend trat der NSC zum dritten Mal in dieser Saison in gegnerischer Halle an. Die Vorzeichen zu diesem Spiel standen alles andere als gut. So musste man die letzten Spiele verlegen, da beim NSC zur Zeit akute Personalnot herrscht. Viele Spieler sind privat verhindert gewesen, zudem verletzte sich Rückraumspieler David Lommel beim Training. Trainer Tjark Kleinhans befindet außerdem zur Zeit im Ausland. So musste der NSC stark ersatzgeschwächt mit nur 10 Spielern die vermutlich weiteste Auswärtsfahrt der Saison bei starkem Nebel antreten. Allerdings reisten mit David Lommel und Hannes Gödecke noch zwei zusätzliche Leute an, die das Kommando auf der Bank übernahmen.
Zu Beginn des Spieles zeigten sich gleich mehrere schlechte Vorzeichen. Torhüter Christian Fricke war auf Grund einer Grippe nicht komplett fit und Samuel Ehlers verletzte sich bereits in der zweiten Spielminute am Finger und fiel für den Rest des Abends aus. Spielerisch gestaltete sich der Anfang relativ ausgeglichen, beim Stand 2:1 konnte der NSC das erste Mal in Führung gehen. Für Samuel sprang sofort Mario Hambrecht auf Halblinks ein. Nach einigen Minuten hatte sich dann die Abwehr gefunden und mit durchdachten, ausgespielten Angriffen konnte der NSC sich auf 9:6 absetzen. Worbis fand kein richtiges Mittel gegen die starke Abwehr des NSCs, konnte aber immer wieder einige Bälle im Tor unterbringen, die Torhüter Christian durch die Finger rutschten. Kurz darauf der nächste Schlag für den NSC: Kreisläufer Max Wiechert wurde im Gemenge unglücklich am Kinn getroffen und muste mit einer Platzwunde an der Lippe ausgewechselt werden. Somit hatte der NSC nur noch einen Erstzspieler zur Verfügung. Nach einer Auszeit sammelte man sich aber kurz, besprach sich und entschied, sich voll reinzuhängen. Bis zur Halbzeit konnte man die drei Tore Führung verteidigen.
Für die zweite Halbzeit hatte man sich diesmal nicht zu viel vorgenommen: Jeder gibt sein bestes und wir gucken, wie lange die Kräfte halten. Dafür wollte man die Angriffe möglichst lange ausspielen und in der Deckung weiter gut stehen. Dies sollte in der Folge besser gelingen, als es sich jeder vorstellen konnte.
Zunächst konnte der NSC die Führung ruck-zuck auf 5 Tore ausbauen. Worbis probierte immer wieder, den Kreisläufer zu finden, dieser wurde aber von der guten Deckung immer wieder bearbeitet und konnte selten angespielt werden. Die Rückraumspieler der Worbiser wurden immer wieder früh gestört oder durch offensives Raustreten am Spielaufbau gehindert. Ging doch mal was schief, so verschoben alle Spieler sehr gut und man zwang die Worbiser zu schlechten Würfen. Im Angriff ließen für den NSC natürlich langsam die Kräfte nach, so spielte man nur bei Bedarf mit Tempo. Dies gelang allerdings dann immer mit Bravour. Entweder konnte Mittelmann Joris van Dort unseren Kreisläufer Robert Förster anspielen oder man konnte über die rechte Seite mit Simon Lange und Knut Heidemann abräumen.
Doch dann wendete sich das Blatt zu Ungunsten des NSCs. Durch viele kleine Entscheidungen gegen des NSC und einige Zeitstrafen gelangte der NSC ins Hintertreffern. Mehrmals in Unterzahl stand die Abwehr nicht mehr richtig und Worbis konnte beim 24:24 das erste Mal ausgleichen. Worbis schöpfte Hoffnung und hatte die gesamte Halle hinter sich. Der NSC sammelte sich nochmal kurz vor Schluss beim Stand von 26:26 und nahm die Auszeit. Und dann kam das, womit niemand so richtig gerechnet hatte: Der NSC konnte nochmal aufdrehen. Über einige Tempogegenstöße und einen sicheren Postionsangriff konnte der NSC 3 Tore in Folge erzielen und sich auf 29:26 absetzen. In der Abwehr hielt man die Worbiser mit allen Mitteln vom Tor fern. Diese versuchten erneut immer wieder ihren Kreisläufer anzuspielen, scheiterten jedoch dabei. Außerdem war Torhüter Christian Fricke nun voll da und ließ keinen Ball mehr die Torlinie passieren, Würfe aus dem Rückraum hielt er mit Leichtigkeit. Kurz vor Schluss stellte Worbis dann auf eine Manndeckung um, doch davon ließ sich der NSC nicht beirren und überlief die geschockten Gegner unermüdlich. In der Abwehr fightete man weiter und konnte so mit einem 5:0 Lauf nach der Auszeit den Endstand herstellen. In der Halle war es bis auf die Jubelschreie der NSCler dann erstaunlich still.
Letzlich gewinnt der NSC verdient mit einer sehr soliden Abwehr, einem durchdachten und ruhigem Angriffsspiel, 8 Spielern und einem unglaublichen Kampf und bleibt weiter ungeschlagen. Wie von Rosdorf betitelt, trat der NSC heute fast schon gespenstisch auf, mobilisierte alle Kraftreserven und war in den entscheidenen Phasen auch einfach schlauer. Jeder Spieler hängte sich voll rein, ging bis an die Grenzen. Selbst Max Wiechert ließ es sich nicht nehmen, in der zweiten Hälfte trotz aufgeplatzer Unterlippe nochmal in der Abwehr einzugreifen.
Interimstrainer David Lommel war nach dem Spiel fix und fertig: Das ist auf der Bank anstrengender und aufreibender als auf dem Spielfeld. Gute Besserung an dieser Stelle an Samuel.
Der NSC bleibt damit sowohl in dieser Saison, als auch in der Ohmberghalle ungeschlagen. In der Tabelle steht man nun mit 6:0 Punkten auf Platz zwei direkt hinter den Rivalen von der HG Rosdorf-Grone II, die allerdings bereits 5 Spiele mehr als der NSC absolviert hat.
Tore NSC: Knut Heidemann 7, Simon Lange 5, Joris van Dort 5/3, Mario Hambrecht 5, Felix Grieme 4, Robert Förster 4, Max Wiechert 1, Christian Fricke, Joshua Jäger, Samuel Ehlers
Tore SVW: Marco Krist 4, Christoph Seidel 4, MAx Müller 3, Benedikt Jagelski 3, Daniel Schäfer 3, Erik Schwaberow 3, Philipp Reinemann 2, Andreas Gräser 1, Rene Sittig 1, Adam Frankowski 1, Kai Fasse 1